Wir freuen Nepals Kultur und Bergwelt kennenzulernen. Im ersten
Ausgenblick scheint es in der Hauptstadt Kathmandu eher sauberer zu
sein, als wir es von den Strassen Indiens gewohnt sind. Diese Meinung
müssen wir rasch revidieren: Kathmandu hat ein riesiges Trinkwasser
und Stromproblem. Die Hotels sind katastrophal, obwohl uns
eingentlich immer alles versprochen wird. Aber sie lügen ja auch
nicht, denn Wasser, Licht und WIFI haben sie, leider ist das Wasser
aus dem Wassserhahn nicht sauber und es gibt beinahe den ganzen Tag
keinen Strom, die vorhandenen Notstromaggregate funktionieren meist
auch nicht. Die WC Schüssel ist nicht dicht, zum Duschen kochen wir
in stromvorhandenen Stunden im Teekocher aus Thailand mit dem
gestohlenen Fernsehstecker aus Indien warmes Wasser, essbares zu
finden gestaltet sich auch nicht einfach, da die vorgenannten
hygienischen Zustände auch in den Küchen wiederzufinden sind.
Kein Wunder, dass wir zum ersten Mal auf unserer Reise so richtig
krank werden. Zu krank um weiterzureisen und der Grund dafür, dass
wir länger als angedacht in diesem Moloch bleiben müssen. Zum Glück
weiss der Apotheker genau Bescheid. Wir bekommen 50 Tabletten für
nicht mal einen Franken. Dieses Medikament scheint staatlich
subventioniert zu sein...........................
Wieder gesund entschliessen wir uns nach Pokhara zu fahren und von
dort aus ins Annapurnagebierge um Trekken zu gehen. Den Proviant und
die warmen Kleider eingepackt, tragen wir unsere Rucksäcke ohne
Guide und Träger über Stock und Stein durch wunderschöne
Landschaften im Annapurnagebierge bis nach Muktinath. Insgesamt legen
wir 100
k
m und 7'600 Höhenmeter zurück, bis Rolf nach
11 Tagen laufen im Zeitalter des Autos und Flugzeugs genug hat und
darauf besteht, den Rückweg mit dem Flieger anzutreten. Da wir schon
einmal einen nepalesichen Todesbus
verlassen haben, ist mir
diese Idee auch nicht unrecht.
Die restliche Zeit verbringen wir im friedlichen Ferienort Pokhara
und verlassen Nepal am 16.12.2012 in Richtung Australien. Nepal ist
wunderschön. Das Trekking war eine Grenzerfahrung für Körper und
Geist. Belohnt wurden wir mit fantastischen Landschaften und wissen,
wie weit wir zusammen gehen können.